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Fünf Ängste vor der Unternehmensnachfolge – wie sie sich bewältigen lassen

Bei einer Umfrage unter Schweizer Unternehmen, die 2018 vor der Nachfolge standen, hatten nur  13 Prozent  einen fundierten Plan. In Deutschland sieht es ähnlich aus. Warum ist das so?

Das Thema ist mit vielen Ängsten besetzt, wir nennen hier die fünf häufigsten:

1. Das Unternehmen ist stark von mir abhängig: Ich habe niemand, an den ich delegieren kann.

Niemand ist unersetzlich. Jeder ist mit der Möglichkeit  konfrontiert, von heute auf morgen durch ein Unglück oder eine Krankheit außer Gefecht gesetzt zu werden.

Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern arbeiten daher mit dem Begriff des „Notfallkoffers“. Wer hierzu seine Hausaufgaben gemacht hat, kann – bildlich gesprochen –  jederzeit den Notfallkoffer an einen anderen übergeben. Damit ist sichergestellt, dass der oder die Vertreter zumindest temporär und rechtswirksam die Position des Unternehmers einnehmen können. Und es ist der erste Schritt auf dem Nachfolgefahrplan.

Eine Regelung im Innenverhältnis sollte zumindest die Zuständigkeiten und genauen Arbeitsabläufe umfassen.

2. Wenn das die Mitarbeiter erfahren, leidet die Motivation.

Eine offene Kommunikation und eine klare Perspektive schaffen Vertrauen. Die Mitarbeiter beschäftigen sich möglicherweise aus eigenem Interesse schon seit einiger Zeit mit den Zukunftsperspektiven des Unternehmens. Vielleicht haben sie auch eine Idee, wie die Nachfolge gelöst werden kann.

Wenn die Mitarbeiter informiert sind, fühlen sie sich wertgeschätzt und einbezogen. Dadurch sinkt der Druck, sich nach Alternativen umzusehen. 

3. Kunden geben mir, wenn das bekannt ist, keine Zukunftsprojekte mehr.

Wenn Kunden sich unsicher über die Zukunftsperspektiven eines Partners sind, suchen sie nach Alternativen. Das Schlimmste dabei ist, als Lieferant einfach nicht mehr gefragt zu werden.

Über informierte Mitarbeiter erfahren Unternehmer mehr über Interessen aus dem Umfeld. Vielleicht bietet ein Kunde ja auch die Lösung für die Nachfolge. Ein offenes Gespräch mit den wichtigsten Kunden, in dem ein offener Umgang mit der Nachfolgefrage und der eingeschlagene Nachfolgefahrplan aufgezeigt werden,  ist in jedem Fall von Vorteil.

4. Ich kenne mich mit dem Nachfolgeprozess nicht aus – mir fehlt ein Sparringspartner. Mein Steuerberater oder ein Fachberater können mir bei wichtigen Einzelheiten nicht weiterhelfen.

Die Vielschichtigkeit und die Komplexität des Nachfolgethemas werden oft unterschätzt. Steuerberater und Fachanwälte oder Fachberater der Berufsvertretungen kennen wichtige Aspekte der Nachfolge. Allerdings können sie auf der betrieblichen Ebene und bei den Arbeitsabläufen nicht weiterhelfen. Gute Lösungen gerade für diese Fragen machen das Unternehmen aber zum Übernahmekandidaten. Eine realistische Einschätzung des Ist-Zustandes und ein Sparringspartner, der Möglichkeiten aufzeigt, das Risiko für einen Nachfolger zu mindern, schaffen hier Klarheit. Für kleine und mittlere Unternehmen ist es wichtig, dass sie nicht nur beraten werden, sondern auch praktische Unterstützung bei der Umsetzung definierter Maßnahmen finden.

5. Interessenten sind möglicherweise nur darauf aus, in meine Karten zu sehen und den Preis zu drücken.

Diese Befürchtung ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In einem strukturierten Verfahren werden entscheidende Details allerdings erst zu einem späten Zeitpunkt aufgezeigt. Wichtig sind realistische Zielvorstellungen, auch für den Erlös, und eine klare Marschrichtung beim Nachfolgefahrplan in Verbindung mit einer fundierten Argumentation.

Fazit

Eine Nachfolge kann nicht von heute auf morgen umgesetzt werden, weil im Vorfeld erst ganz individuell die passenden gesellschaftsrechtlichen und steuerrechtlichen Strukturen geschaffen werden müssen. Allein dafür ist ein Zeitnahmen von ein bis zwei Jahren anzusetzen. Nichts ist schlimmer als eine reelle Nachfolgechance aufgrund unzureichender Vorbereitung zu verpassen.

Daher empfehlen wir, mit Mut und Entschlossenheit das relevante Nachfolgethema jetzt anzugehen. Sie finden die entsprechende Unterstützung in einem gut aufgestellten und erprobten Netzwerk.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zu einem unverbindlichen Erstgespräch erhalten Sie bei

www.LBH-Nachfolgeberatung.de

Lilli Biffar-Hirschbil | Mobil +49 160 96386170

Weitere Informationen:

Herausforderung Unternehmensnachfolge – Informationen für Unternehmensübergeber und Nachfolger, Broschüre des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammerstags

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