- Geschäftsmodell auf den Prüfstand
Viele Unternehmer wollen es allen recht machen, lavieren sich durch und haben den Blick für das Wesentliche verloren. Sie bieten einen Strauß von Möglichkeiten an, um nur ja keine Chance zu verpassen. Dabei bleibt die Wirtschaftlichkeit auf der Strecke.
Was ist der eigentliche Grund für Ihre Kunden, mit Ihnen zu arbeiten? Sie bieten Ihnen, neben dem gewünschten Produkt zum vereinbarten Termin und den passenden Konditionen, Mehrwert in Form einer angenehmen, sich gegenseitig befruchtenden Geschäftsbeziehung. Im Gegenzug zahlt er eine angemessene Vergütung und vermittelt, dass er Ihre Leistung wertschätzt, Sie weiterempfiehlt oder wieder bei Ihnen einkauft. Auf dieser Basis sollten Sie das Lieferprogramm straffen.
2. Zweite Führungsebene etablieren
Kennen Sie Unternehmen, in denen alles auf den Inhaber zugeschnitten ist? Im Klartext: Er allein kennt alle Kunden und Lieferanten, führt die Verhandlungen und unterzeichnet Verträge und Zahlungen, weiß wo alle Unterlagen sind, ermittelt die Preise, organisiert die Einkäufe und ordnet an, wie, mit wem und in welcher Reihenfolge die Aufträge erledigt werden.
Was geschieht, wenn er mehrere Wochen ausfällt? Alle Räder stehen still! Das Unternehmen ist schnell in einer existenziellen Krise.
Führungskräfte entlasten den Unternehmer und bringen eigene Ideen für neue Geschäfte und Lösungen ein. Sie organisieren ihren Bereich selbstständig und sind in der Lage, in angrenzenden Stufen der Lieferkette im Bedarfsfall als Vertretung einspringen.
Führungskräfte des Vertrauens können, etwa mit der Einführung einer gemeinsamen Unterschriftsberechtigung, den Inhaber im Bedarfsfall rechtskräftig nach außen vertreten.
3. Gut laufende Prozesse
Sind Ihnen schon einmal Unternehmen begegnet, in denen der Inhaber nach seinem Ermessen Prozesse priorisiert und steuert? Mitarbeiter haben dort oft keine eindeutigen Anweisungen, so dass sie ohne Rücksprachen nicht weiterarbeiten können. Es entstehen Situationen, in denen sie die Einrichtung einer Maschine oder andere vorbereitende Tätigkeiten abbrechen bzw. rückgängig machen und womöglich auch noch den Arbeitsplatz reinigen müssen, bevor sie einen neuen Prozess starten. Darunter leidet die Motivation. Arbeitszeit und Material werden vergeudet und Kapital vernichtet.
Ein potenzieller neuer Inhaber sieht sich die Abläufe genau an. Was er nicht versteht, wird er hinterfragen, was nicht plausibel ist, ablehnen. Offensichtliche Risiken im Geschäftsbetrieb lassen ihn zögern.
Bei einem gut zusammenarbeitenden Team und funktionierenden Prozessen gibt es deutlich weniger Bedarf steuernd einzugreifen. Nach der Übernahme gibt es für den Neuen genügend andere Bereiche zu erschließen als das Tagesgeschäft.
4. Wissensmanagement und Qualitätsmanagement
Wissens- und Qualitätsmanagement sind die logische Konsequenz aus verteilten Entscheidungskompetenzen in erfolgsorientierten Unternehmen. Geschäftsprozesse werden von den fachlichen Teams in Zusammenarbeit mit Prozess-Spezialisten eindeutig festgehalten, einschließlich der Kompetenzen der beteiligten Mitarbeiter. Fehlende Kenntnisse werden nachgeschult, Erkenntnisse aus Fehlern in den Abläufen regelmäßig in das System eingebracht. So lernen die Mitarbeiter und das System gemeinsam.
Die Erstellung des Abbilds ist mit viel Aufwand verbunden. Die Investition amortisiert sich in der Regel schnell. Die einzelnen Projekte schweißen die mitwirkenden Teams zusammen und wecken das gegenseitige Verständnis. Weil das Arbeiten in der Folge erleichtert wird, steigt die Motivation, besonders durch den Wegfall von Leerzeiten oder Fehlproduktionen. Das betriebliche Wissen eindeutig festzuhalten, bewirkt außerdem, dass neue Mitarbeiter effektiver eingearbeitet werden und ein besseres Verständnis für Zusammenhänge erhalten. Das Rad muss nicht mehr jedes Mal neu erfunden werden.
Die Dokumentation anhand vorher festgelegter Routinen ist gleichzeitig Grundlage für ein zertifizierbares Qualitätsmanagement. Mit der täglichen Praxis des Qualitätsmanagements erhalten Kunden oder Amtspersonen bei Bedarf den Nachweis für die Einhaltung der maßgeblichen Einzelheiten der ordnungsgemäßen Leistungserbringung.
Für einen Nachfolger sind diese Dokumentationen viel wert. So weiß er, welches Potenzial im Unternehmen steckt. Gleichzeitig hat er eine Ausgangsbasis für die Konzeption neuer Produkte oder Dienstleistungen bzw. Lösungen für den Kunden.
5. Eine professionelle und rückverfolgbare Dokumentation
Wenn alle mit einem Vorgang verbundenen Dokumente in einer Akte zusammengeführt werden, wegen der schnelleren Auffindbarkeit am sinnvollsten in elektronischer Form, liefert diese den Leistungsnachweis, auch im Falle etwaiger Reklamationen. Üblicherweise ergänzt eine zum Unternehmen passende Software die kaufmännischen Prozesse. Sie soll die Geschäftsabläufe fördern und automatisierte Bestellungen ermöglichen. In jedem Fall muss sie die aktuellen Zahlen zur Unternehmenssteuerung liefern.
Fazit: Mit klar definierten, gut laufenden Prozessen wird ein Business rentabler, transparent und zu einem interessanten Übernahmekandidaten: es lässt sich ein guter und nachhaltiger Verkauf realisieren. Sowohl Investor als auch Alt-Unternehmer sind zufrieden.
Der Weg dahin lässt sich Schritt für Schritt mit fachlicher Unterstützung gut bewältigen.
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Weitere Informationen: Strategien 4.0 der hidden champions im Mittelstand – Deka in Ausgabe 3/2019
Eine Möglichkeit zur Aufwertung wäre auch, mit dem Instrument der executive search Personal für Führungspositionen zu rekrutieren, welches passgenau auf die Position zugeschnitten ist.